Meine Gedanken dazu lest ihr hier:
Zukunftskompetenzen gehen uns alle an!
Kulturwandel, agile coaching, Transformationsbegleitung, „new work“: Das was seit Jahren in Unternehmen Einzug hält, braucht es ganz dringend ebenso für die Zukunft der Bildung in Deutschland an den Schulen: Eine Schulkultur, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt: die Kinder, die Lehrenden, die Schulleitungen, Eltern, Mitarbeitenden in der Verwaltung usw.
Wenn es in der Wirtschaft um „new work“ geht – also die Gestaltung einer Arbeitskultur auf Augenhöhe – dann finden wir die gleichen Schwerpunkte, die den Wandel an Schulen und am Ende den Bildungswandel in Deutschland gestalten werden.
Ich bat die Barcamp-Teilnehmer*innen in meiner Session darum, Merkmale aufzuschreiben, die das System Schule aufweisen sollte, um unsere Kinder auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Schnell wurde auch hier klar, dass wir das Gleiche in der Wirtschaft anstreben: Wenn es darum geht als Individuum neugierig, selbst-verantwortlich mit Aufgeschlossenheit neue Wege der Zusammenarbeit auszuprobieren, so ist es aus Organisationssicht auch heute bei „new work“ unumgänglich, dafür den Raum zu schaffen, dass sich die Zusammenarbeit im Netzwerk und über cross-funktionale Teams entwickeln kann. So wird neues Lernen ermöglicht.
Für die Zukunft der Arbeit – sei es im Berufsleben oder an Schulen – brauchen wir Menschen mit diesen Fähigkeiten: Kreativität, Mut, Neugier, Kommunikation, kritisches Denken, Zusammenarbeit, Problemlösungskompetenz und Veränderungsbereitschaft.
Wenn wir genau hinschauen, haben Kinder bis ins Alter von 6 Jahren diese Fähigkeiten bereits.
Während des Schullebens (ver)schwinden diese Fähigkeiten zunehmend, da sie wenig geübt werden und weil Kinder im aktuellen Schulsystem in ein Korsett gepresst werden (ja, Ausnahmen gibt es!). Und, weil das aktuelle System oftmals genau das Gegenteil von dem vermittelt was wir in Zukunft brauchen. Es vermittelt: Starre, Macht, Top-Down Ansätze, Druck und Enge. Es vermittelt eben nicht das Neue, was wir derzeit im Berufsleben vielerorts so leidenschaftlich verbreiten.
Hier liegt der Fehler im System:
- Das Bildungsmonopol in Deutschland führt zu fehlendem Wettbewerb und somit zu Mangel an Innovation, Neuem und Fortschritt. Die Wirtschaft hat in punkto Kulturwandel und Stärkung der Zukunftskompetenzen längst begonnen und die Lücke im Vergleich zum klassischen Schulsystem wächst immer weiter. Wir brauchen ganz neue Lernorte (ehem. ‚Schule‘) raus aus dem alten System. Innerhalb des altern Systems können Schulkulturbegleiter auf breiter Fläche helfen.
- Vorreiter-Schulen, Bildungsinitiativen und andere Lernkonzepte von denen wir heute schon so gut lernen können, sind derzeit als „Inseln“ vorhanden, aber noch nicht regulär ins System integriert, sondern stehen immer noch am Rande. Was wir brauchen ist aber eine gewollte staatliche Verankerung und Einbettung der (vorhandenen) zukunfts-orienterten Ansätze. Hier muss der Föderalismus auch mal einen gemeinsamen Weg gehen können.
- Die Gesellschaft soll miteinander lernen: viel stärker im Lernort mit Kindern, mit Erwachsenen aus dem Berufsleben und dazu die ältere Generation, die so viel von ihrem Wissen zu teilen hat! Alle Menschen in der Gesellschaft gehören integriert und wir brauchen eine angst- und macht-freie Lernumgebung. Die gemeinsame Unterstützung hierbei würde auch dem personellen Engpass an Schulen entgegen treten. Was wir brauchen ist auch hier eine offene #Haltung und durch den Staat ermöglichte Freiräume hierfür.
- Wir brauchen eine neue Bezeichnung für die ‚Schule‘, damit alte Denk- und Hierarchiemuster verblassen dürfen: beispielsweise #Lern-und Entwicklungsorte.
In Zukunft werden wir als Mensch mit unseren Fähigkeiten im wichtiger.
Es ist dabei egal an welcher Stelle in der Gesellschaft wir stehen: ob Kinder, im Berufsleben oder als Senior: Unsere Zukunftskompetenzen gehen uns alle an!
Ich finde, wenn man auf diese Themen schaut, ist es egal ob es „new work“ oder „new school“ heißt. Es geht um lebenslanges Lernen von uns allen: #newlearning. Wichtig ist zu verstehen, dass es uns als Gesellschaft gemeinsam angeht und wir einen zukünftigen Lernort nur gestalten können wenn wir es #miteinander tun und nicht allein isoliert in der Wirtschaft oder gar isoliert zwischen allen Akteuren im System Schule. Leider fühlen sich darin viele Menschen derzeit als Einzelkämpfer und der Konkurrenzgedanke und auch die Angst ist immens groß.
Wenn eine „new work“ Initiative beginnt, geht es anfangs oft darum, Menschen da abzuholen wo sie stehen, Angst zu nehmen und Mut zu machen.
Das wünsche ich mir für unsere Zukunft der „new school“ ebenso.
Lasst uns gemeinsam daran arbeiten!
#newlearning