Ein Team mit neugierigen Menschen, die ihre Meetingkultur verändern möchten. Endlich soll mehr Schwung, mehr Beteiligung und mehr Eigenverantwortung in ihre Besprechungen kommen.
Ich sitze als Wegbereiterin mittendrin und wir simulieren gerade alternative Meetingabläufe, die auf Augenhöhe ablaufen.
Die Gruppe merkt: Es ist ziemlich schwer!
Bei der Sache zu bleiben, nicht abzuschweifen, wenn man einen Punkt anbringt.
Als Facilitator lebe ich vor, wie wichtig hier auch Verantwortung für das Thema, die eigene Rolle, Fokus und Zeit ist.
Meine wichtigsten Meetingtipps: 👇
⏰ Lasst die anderen ankommen und steigt nicht sofort in die To-Dos ein. Nutzt check-ins.
🗣 Startet dann mit einem Statusupdate:
– Was ist seit dem letzten Treffen passiert?
– Was wird als nächstes angegangen?
– Wobei braucht ein Teammitglied Hilfe?
💡 Nur diejenigen sprechen, die ein relevantes, neues Update haben.
Mit etwas Routine schafft man dieses Update sehr zügig.
Der/die Moderierende (Facilitator) unterstützt durch klare Fragen:
❓ „Antwortest du aus deiner Rolle heraus oder weil du vermutest, dass xxx?“
Wichtig ist jetzt: Eigenverantwortung denen zu geben, die auch wirklich verantwortlich oder betroffen sind, denn wie häufig passiert es, dass Argumente für andere gemacht werden und Mutmaßungen angestellt werden?
Stehen Entscheidungen an, gilt es auch alternative Wege auszuprobieren. Mal weg von Mehrheitsentscheid.
💡 Nutzt das Konsentverfahren:
❓ „Wer hat (schwerwiegende) Einwände?“.
Häufig liegt bei dieser Frage ein wahrer Schatz begraben.
❓ „Entsteht ein relevanter Schaden?“ ist eine gezielte Frage, um zu überprüfen, dass ein Einwand wirklich reflektiert ausgesprochen wird.
Mit dem Ansatz „safe enough to try“ kann man dann erste Schritte gehen, beobachten und wieder anpassen.
Nach dem Statusupdate ist mir immer wichtig, Zeit für Klärungen und das Verarbeiten von Spannungen zu geben.
Das stärkt die Beziehungsebene und wird oft vergessen oder mit dem fokussierten Statusupdate vermischt.
Es geht um Austausch:
In 30 Sekunden werden zunächst nur 2 Stichwörter der Anliegen gesammelt und die Durchsprache dann anhand dieser Frage priorisiert:
❓ „Wer braucht jetzt zuerst eine Klärung?“
Auch an dieser Stelle führen die Fragen den Prozess – ganz nach dem Motto:
❓ „Was brauchst du?“
Manchmal ist es nur eine Information. Manchmal ist eine Entscheidung der Gruppe wichtig oder auch eine Reaktionsrunde zu einer Idee.
💡 Solche Meetings können in 30 Minuten ablaufen.
💡 Idealerweise wechselt die Rolle des Moderierenden alle paar Wochen, damit jede*r lernen und sich ausprobieren kann.
Und natürlich ist auch der Rahmen vorab wichtig:
Nehmt nur an Meetings teil, wenn ihr die Agenda kennt und Euer Beitrag klar ist.
Wenn ihr das nicht bei der Einladung zum Meeting erkennen könnt, fragt nach beim Einladenden.
New Work heißt vor allem Eigenverantwortung und Augenhöhe zu leben und zu erleben.
Und das beginnt in den Meetings, die wir tagtäglich haben…
Wollen Sie mehr dazu wissen oder sich mit mir austauschen?